„Wie hätte meine Kindheit ausgesehen, wenn ich eines von den
18 Millionen Kindern gewesen wäre, die jedes Jahr in Indien zur Welt kommen?“
5:30 Uhr
Aufstehzeit! Lange Schlafen gibt’s hier nicht. Um halb sechs klingelt Ammus Wecker und sie geht runter zum Zähneputzen.
Aufstehzeit! Lange Schlafen gibt’s hier nicht. Um halb sechs klingelt Ammus Wecker und sie geht runter zum Zähneputzen.
6:00 Uhr
Alle versammeln sich zum gemeinsamen Morgengebet. Dies zeigt
wieder einmal deutlich, welche eine bedeutsame Rolle Religion in Indiens Alltag
spielt. Da die Kinder in einem Convent Hostel wohnen, wird hier christlich
gebet. Ammu ist eines der drei katholischen Kinder im Hostel.Aber auch in hinduistischen Familien gehören Gebete fest in den Tagesablauf.
6:10 Uhr
Trotz der frühen Uhrzeit macht sich Ammu zusammen mit den
anderen Kindern auf in die Study Hall, einen großen Raum in dem gelernt und
Hausaufgaben gemacht wird.
7:15 Uhr
Die morgendliche Dusche wartet! Das Wasser kommt aber nicht
von oben aus einem Duschkopf, sondern unten aus einem Hahn in einen Eimer. Von
dort schöpft sich Ammu mit einem kleinen Eimer das Wasser über den Kopf.Außerdem flechten sich die Mädchen die Haare zu seitlichen Zöpfen, die sie sich zu Affenschaukeln hochstecken: die typische Schulfrisur.
8:00 Uhr
Endlich gibt es Frühstück. Wenn man morgens schon so viel
geschafft hat, freut man sich umso mehr aufs Essen.
8:30 Uhr
Nun macht sich Ammu zusammen mit den anderen Mittelstufen
Schülern aus dem Hostel auf den Weg zur Schule. Diese ist am anderen Ende von
Karamadai, deshalb müssen sie etwa zwanzig Minuten laufen.
9:00 Uhr
Schulbeginn! Auch in Indien gibt es die Schulpflicht für
Kinder zwischen sechs und 14 Jahren. Kinder können entweder private oder governmental
Schools besuchen. Auf welche Schule ein Kind geht, kann man leicht an der
Schuluniform erkennen. Öffentliche Schulen haben normalerweise eine dunkelrote
Uniform mit beigen Schals für die Mädchen. Privatschulen haben jeweils eigene
Uniformen in unterschiedlichsten Farben. Ammu trägt allerdings die rote Uniform
der governmental Schools.
13:00 Uhr
In der Mittagspause essen die Kinder ihr von Zuhause
mitgebrachtes Essen.
13:30 Uhr
Weiter geht der Unterricht… Jeder Schüler kann wählen zwischen Englisch und (hier in Tamil Nadu) Tamil Medium. Das bedeutet, man hat seine kompletten Fächer auf der jeweiligen Sprache. Ammu lernt im Englisch Medium. Sie hat Mathe, Englisch, Tamil, Kunst, Musik, Science, Social und eine Art spielerischer Sportunterricht.
16:10 Uhr
Nach Schulende macht sich Ammu mit den anderen Mädchen auf
den Heimweg. Nur die älteren Schüler, die die Oberstufe, hier „Plus Two“
genannt, besuchen müssen bis um halb sechs in der Schule bleiben.
16:30 Uhr
Zuhause angekommen, wird erstmal die Schuluniform gegen
normale Kleidung getauscht.
17:00 Uhr
Es gibt Snacks. Und natürlich einen Chai. Die Snacks sehen
immer unterschiedlich aus. Mal Kekse, mal typisch indisch irgendwelche
frittierten Teigschnecken oder ähnliches.Ansonsten wäscht Ammu ihre Kleidung, hilft im Haushalt oder hat ein wenig Freizeit.
18:00 Uhr
Nun geht das Lernen weiter und Ammu macht ihre Hausaufgaben.
An manchen Abenden kommen wir in dieser Zeit auch vorbei und machen Spiele oder
Bastelaktionen mit den Kindern. Dies kollidiert allerdings sehr oft mit ihren
Aufgaben.
19:45 Uhr
Es ist wieder Gebetszeit. Die Kinder beten selbstständig,
ohne dass Erwachsene dabei wären. Ein Mädchen spricht das Gebet vor, die anderen
sprechen nach.
20:15 Uhr
Das gemeinsame Abendessen steht an. Die Kinder sitzen dabei
im Kreis auf dem Boden und essen mit dem Händen (meistens Reis).
20:30 Uhr
Ammu muss nun weiter lernen. Für die jüngeren Kinder im
Kinderheim heißt es allerdings schon „Gute Nacht!“.
9:00 Uhr
Jetzt neigt sich auch Ammus Tag dem Ende zu und sie macht
sich Bett fertig. Ihr Zimmer teilt sie sich mit neun anderen Mädchen.
9:30 Uhr
Schlaf gut! Sweet
dreams! Nalla thongu!
Oh, das habt ihr ja nett geschrieben. Ammu steht als selbstbewusstes, handelndes junges Mädchen im Focus-sachlich, empathisch aber keine Mitleidsschiene! Bravo!
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