Mit einem etwas komischen Gefühl im Magen schon bald auf uns
alleine gestellt zu sein sind wir knapp vor einem Monat, wie so oft, in den Bus
gestiegen. Aber dieses Mal nicht um einige Stunden später wieder zurück zu
fahren, sondern um uns auf die Reise durch ganz Indien zu begehen.
Das erste Ziel unserer Reise war Varkala (Kerala). Die Stadt liegt am Meer und bietet wunderschöne Klippen vor einem weißen Sandstrand.
Von dort aus machten wir uns auf, alle
anderen KKS-Freiwilligen über Silvester in Allepey
zu treffen. Dort feierten wir gemütlich am Strand ins neue Jahr. Am nächsten Morgen
ging es für uns alle mit dem Hausboot durch die grünen Backwaters Keralas.
Von Kochi, einer Hafenstadt mit spannenden
historischen Chinesischen Fischernetzen, flogen wir in den Norden nach Jaipur (Rajasthan).
In Jaipur, der
pinken Stadt, die eigentlich mehr orange ist, schauten wir uns wunderschöne
Paläste längst vergangener Zeiten an.
Von dort reisten wir weiter nach Bikaner, wo wir die nächste Nacht unter den Sternen in der Thar Wüste verbrachten, Diese durchritten wir auf Kamelen und bereiteten das beste Chapatti über offenem Feuer zu.
Delhi beeindruckte
uns mit einem versteckten muslimischen Grabmonument, an dem eine tolle Stimmung
herrschte durch das Gebäude und religiöse Gesänge.
In Agra war das
Taj Mahal so beeindruckend und wunderschön, wie man es sich vorstellt. Schon
beim Frühstück auf der Dachterrasse genossen wir diesen grandiosen Ausblick.
Von dort aus ging es nach Varanasi (Uttar Pradesh), einer Stadt am heiligen Fluss Ganges.
Zurück in den Süden flogen wir nach Goa. An einem komplett verlassenen Strand veranstalteten wir unsere
eigene Holi-Schlacht mit buntem Farbpulver.
Auf zwei Highlight Stationen unserer absolut wunderbaren
Reise möchten wir noch genauer eingehen, so bekommt ihr noch einen kleinen
Einblick in dieses faszinierende Land.
VARANASI i ist das Herz des Hinduismus. Gläubige Familien
pilgern dorthin um sich im heiligen Ganges von ihren Sünden reinzuwaschen, aber
auch um ihre verstorbenen Angehörigen an den Ghats zu verbrennen. Es heißt,
wenn man in Varanasi stirbt könne man die „moksha“ („Befreiung aus dem
Kreislauf von Tod und Wiedergeburt“ *) erlangen.
Zuallererst haben wir uns jedoch morgens in aller Frühe
aufgemacht um den atemberaubenden Sonnenaufgang vom Ganges aus beobachten zu
können. Das frühe Aufstehen hat sich allemal gelohnt. Eine Scheibe roten
Lichts, vor deren Hintergrund sich dutzende Vögel abheben, die um die Boote
schwirren.
Die Verbrennungszeremonien finden in aller Öffentlichkeit statt. Die Verstorbenen, in weiße Leintücher gebunden, werden ein letztes Mal im heiligen Fluss gewaschen. Nachdem sie eine Weile in der Sonne getrocknet wurden, werden sie auf einem Holzstapel verbrannt. Noch vor zwei Minuten wurden wir von anhänglichen Straßenverkäufern um den Kauf von irgendwelchen Schmuck angebettelt und plötzlich befinden wir uns inmitten solcher Zeremonien. Während wir dort, noch vollkommen gefesselt von der Banalität, dass direkt vor unseren Augen Menschen verbrannt wurden, standen, kamen schon die ersten Menschen auf uns zu. Sie wollten uns den Ablauf einer solchen Verbrennung erklären – selbstverständlich entgegen einer Spende. Total perplex und völlig überrumpelt von den ganzen Eindrücken viel es mir schwer, ihnen mit halbem Ohr zuzuhören. Trotzdem finde ich es komisch, dass sofort „Touristenführer“ an einem so heiligen Ort angerannt kommen. Aber muss ich mich da nicht auf Fragen, ob es nicht genau so komisch ist, dass Touristen an diesem heiligen Ort des Hinduismus sind? Sollte dies nicht eigentlich ein Ort sein, frei von beobachteten Touristen?
Eine weitere Station, die besonders durch ihre Natur und Atmosphäre
verzaubert hat, war HAMPI – das auch gleichzeitig unsere letzte Station war.
Aus einem Meer aus scheinbar wild aufeinander gehäuften Felsbergen inmitten jadegrüner Palmenhaine, Reisfelder und Banenplantagen erhebt sich das kleine Dorf Hampi aus der hügeligen Landschaft. Eine richtige, belebte Stadt findet man eigentlich nicht. Zwischen vielen magischen, verlassenen Ruinen ist der Bazar mit vielen kleinen Restaurants und Hotels.
Wir liehen uns Fahrräder aus, auf denen wir die Gegend erkundeten. Ein tolles
Gefühl, bei dem Fahrtwind einen Berg hinunter zu rasen oder beim hochstrampeln
die schöne Umgebung zu betrachten. So radelten wir durch das `Royal Centre’,
einen Bereich mit vielen jahrhundertealten, königlichen Ruinen. Aus einem Meer aus scheinbar wild aufeinander gehäuften Felsbergen inmitten jadegrüner Palmenhaine, Reisfelder und Banenplantagen erhebt sich das kleine Dorf Hampi aus der hügeligen Landschaft. Eine richtige, belebte Stadt findet man eigentlich nicht. Zwischen vielen magischen, verlassenen Ruinen ist der Bazar mit vielen kleinen Restaurants und Hotels.
Überquert man den kleinen Fluss auf dem regelmäßig hin- und herfahrenden Boot oder einem der nussschalenartigen Ruderboote, trifft man auf viele entspannte Backpacker-Hostels.
Auf einer Straße, quer durch das Grün der Felder und Palmen und das Rostrot der riesigen Felsbrocken, fuhren wir den Fluss entlang. Nur damit hätte man Stunden verbringen können, denn die Schönheit dieser Landschaft hörte nie auf zu verzaubern. Hunderte von Stufen kletterten wir einen Berg hinauf zum Monkey-Tempel. Die Aussicht ist unbeschreibbar, das muss man einfach mit eigenen Augen gesehen haben. Ich für meinen Teil kann sagen, dass das mit Sicherheit einer der schönsten Orte ist, die ich in meinem Leben gesehen habe!
Zum Cobra-Tempel kletterten wir über Stufen und Gestrüpp, durch Felsspalten und rutschten eine riesige Steinplatte hinunter. Schließlich standen wir in der kleinen Höhle, in der sich der Cobra Felsen befand, den die Hindus mit Milch übergießen und mit buntem Farbpulver schmücken.
Den Abschluss unserer Reise zelebrierten wir ganz romantisch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang. Dazu machten wir es uns auf dem `Sunset-Point’ gemütlich und schauten der riesig glühenden, roten Sonne beim Untergehen hinter den Felsen zu.
*Zitat aus: INDIEN, lonely planet, Oktober 2013
wunderschöne Fotos, vorallem die aus Goa.. :)
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