Geschichten unglaublicher Freundlichkeit
Wir waren in Coimbatore, in der großen Stadt, die etwa eine
Stunde von uns entfernt ist. Wir wollten Stoffe für Kleidung, Toilettenpapier
und Haferflocken kaufen.
Mit wunderschönen Stoffen im Gepäck machten wir uns auf die
Suche nach einem Laden, der Toilettenpapier verkauft. Man muss wissen, dass der
Gebrauch von Toilettenpapier hier in Indien nicht der Standard ist.
Normalerweise benutzt man einfach Wasser.
Er verließ also seinen Laden und lotste uns einen Block
weiter in einen Laden. Dort stellte man uns zwei verschiedene Sorten
Haferflocken vor. Wir erkannten keinen Unterschied und da beide waren gleich
teuer entschieden wir uns für je eine Packung. Gerade wollten wir bezahlen, da
rief uns unser Ladenbesitzer zurück und erklärte, dass wir bei der einen Sorte
noch eine Packung Müsli umsonst bekämen. Er nahm also unsere Haferflocken,
tauschte sie beide in die richtige Sorte um und sorgte dafür, dass wir
kostenlose Müsli Packungen bekamen.
Nun brachte er uns zu seinem Laden zurück, wo wir unsere
Einkäufe und Gepäck hatten lassen können. Er verschnürte alles, sodass wir es
besser tragen konnten. Voller Dankbarkeit verabschiedeten wir uns von ihm.
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Wir hatten Briefe geschrieben, die wir nach Deutschland
schicken wollten. Wir gingen zu den Sisters und erklärten, dass wir zum Post
Office gehen wollten. Ratlos sahen diese sich an. Sie wussten nicht, wo es war.
Da fragten sie eine ältere Frau aus unserem Office, die gerade auf dem Heimweg
war. Sie nickte, sie wusste wo es war. Und schon nahm sie uns an der Hand und
machte sich mit uns auf den Weg.
Es war sehr heiß und der Weg war auch nicht gerade kurz. Endlich kamen wir am Post Office an. Wir brauchten noch Briefumschläge, aber die gab es dort nicht. Die Frau brachte uns noch in zwei weitere Läden, und als wir endlich Briefumschläge fanden, wartete sie geduldig, bis alle beschriftet waren.
Wir gingen zurück zum Post Office und konnten endlich unsere
Briefe verschicken. Sie brachte uns bis kurz vor den Konvent an eine
Bushaltestelle. Von dort aus wollte sie nach Hause. Sie war also nicht nur
lange mit uns durch die Hitze gewandert, sondern kam nach einem anstrengenden Arbeitstag
mehr als eine Stunde später nach Hause.
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Gestern Abend kam sie ebenfalls. Sie hatte uns Papaya und
Kekse gekauft von einem Markt an dem sie vorbeikamen. Trotz ihres ganzen
Stresses hatte sie an uns gedacht und sich die Mühe gemacht uns eine
Kleinigkeit mitzubringen.
Das waren nur drei Geschichten von der Hilfsbereitschaft,
die uns hier jeden Tag entgegengebracht wird. Es gibt noch viele mehr, viele
kleinere Situationen, in denen wir einfach nur dankbar sind:
So viele Menschen nehmen sich Zeit für uns, fragen uns wie
es uns geht, sind interessiert. Viele Menschen helfen uns, unterstützen uns
beim Waschen, kochen für uns und fahren uns an viele verschiedene Orte. DANKE
dafür!
Das sind tolle Geschichten, die einen ganz besonderen Einblick in das indische Leben und ihre Kultur geben. Ich freue mich für euch, dass ihr diese Erfahrungen machen könnt und hoffe auf weitere Berichte dieser Art!
AntwortenLöschenH.
Super Beitrag!
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